45 Minuten guter Handball reichen gegen den Tabellenzweiten nicht

26. Januar 2024 | HERREN 1

SG Stutensee/Weingarten: SV Langensteinbach 29:33

Ersatzgeschwächt durch einige Krankheitsausfälle trat die SG Stutensee/Weingarten im ersten Heimspiel des neuen Jahres gegen den favorisierten SV Langensteinbach an. Trotz der dünnen Personaldecke wollte man die Situation nicht als Ausrede nutzen und den Zuschauern in der gut gefüllten Walzbachhalle ein starkes Spiel bieten. Angetrieben durch eine kämpferische Deckungsarbeit und einen gut aufgelegten Küpper im Tor präsentierte die SGSW die bis dato besten ersten 20 Minuten Handball in dieser Runde. Ein hohes Tempo und viele einfache Tore ermöglichten eine 13:8 Führung. Danach wurde das Spiel durch viele Zeitstrafen auf Seiten der SGSW deutlich hektischer.

Dennoch konnte man in allen Mannschaftsteilen das hohe Niveau halten, wodurch Langensteinbach bis zur Pause lediglich auf 16:13 verkürzen konnte. Nach dem Seitenwechsel wogte das Spiel hin und her. Die Gäste erzielten innerhalb von 4 Minuten den Anschlusstreffer zum 18:17. Dennoch ließen sich die Kaupa-Schützlinge zunächst davon nicht verunsichern. Durch diszipliniertes Angriffsspiel und zwei Tempogegenstöße zogen sie wieder auf 22:18 davon (Spielminute 38). Bis zur 45. Minute konnte die SGSW die Oberhand behalten und führte mit 25:23. Bereits in dieser Phase zeigte sich jedoch, dass bei der Heimmannschaft Stück für Stück die Ausdauer und Konzentration nachließen. Immer öfter konnten die clever vorgetragenen Angriffe nicht mehr in Tore umgemünzt werden. Auch der Abwehr war anzumerken, dass die Laufwege und die 1-gegen-1-Duelle immer öfter verloren wurden. Es hatte sich also angekündigt, dass der Weg zum Abpfiff und der erhofften Überraschung ein sehr langer sein würde für die Hausherren.

Ab der 45. Minute trat das Worst-Case-Szenario ein. Bei der SGSW lief nichts mehr zusammen. Das hohe Tempo und der große Kampf forderten endgültig ihren Tribut. Innerhalb kürzester Zeit produzierte man fünf technische Fehler. Der SV Langensteinbach nutzte dies im Stile einer Spitzenmannschaft und verwandelte den 2-Tore-Rückstand bis zur 52. Minute in eine 2-Tore-Führung. Selbst eine Auszeit konnte die Gäste nicht mehr stoppen, die SGSW war stehend K.O. und konnte den Gästen nichts mehr entgegensetzen. Am Ende stand eine bittere 29:33 Niederlage auf der Anzeigetafel.

Die Mannschaft kann auf die ersten 45 Minuten stolz sein, in denen man einer Topmannschaft mehr als Paroli bieten konnte. Dennoch bringt einem in der derzeitigen Situation ein Sieg nach 45 Minuten leider nichts. Ein Handballspiel geht bekanntermaßen 60 Minuten, und so steht man trotz einer charakterlich überragenden Leistung wieder ohne Punkte da. Insgesamt macht der Auftritt trotzdem Mut, dass in den nächsten Spielen die dringend benötigten Punkte gesammelt werden können. Auch Trainer Kaupa zeigte sich nach dem Spiel stolz und enttäuscht zugleich:
“Sport ist manchmal brutal ungerecht. Wir waren heute 40 Minuten das bessere Team. Aber am Ende leuchtet dann trotzdem eine 33:29 Niederlage auf der Anzeigetafel. Ich bin mächtig stolz auf das, was meine Jungs in den ersten 45 Minuten gespielt haben. Emotionell waren wir ab der ersten Minute voll da. Torhüter, Abwehrleistung, Tempo- und Angriffsspiel. In allen Bereichen war das eine Topleistung. In der Crunchtime bekommen wir dann mit nachlassenden Kräften nicht mehr den Zugriff in der Abwehr. Vorne lassen wir dann einfach zu viele gute Wurfmöglichkeiten ungenutzt. Langensteinbach spielt das Spiel dann im Stile einer Spitzenmannschaft zu Ende. Routiniert mit individueller Klasse, die unsere Fehler gnadenlos bestraft hat. Wenn wir die Leistung von heute mit in die nächsten Spiele nehmen, werden wir unsere Punkte noch einfahren. Die Jungs haben Charakter und nehmen eine Entwicklung.“

Das nächste Spiel findet am 3.2. um 20 Uhr bei der heimstarken Post Südstadt Karlsruhe statt. Die Mannschaft wird alles daran setzen, die gute Leistung aus den ersten 45 Minuten mitzunehmen und sich endlich wieder mit einem Sieg zu belohnen. Über viele Gästefans würde das Team sich sehr freuen.









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