Rückblick auf eine aussergewöhnlich Runde 2019/20

20. Mai 2020 | AKTUELL, HERREN 1

Das Corona Virus hat den Sport weitgehend lahmgelegt und hat auch dazu geführt, dass im Handball die Saison frühzeitig abgebrochen wurde. Diese Entscheidung der Verantwortlichen des Deutschen Handballbundes, wurde auch von den Landesverbänden mitgetragen und hatte somit auch Auswirkung auf die unteren Klassen bei den Herren, Damen und auch bei sämtlichen Jugendklassen. Einschneidend war auch die Entscheidung der verschiedenen Gremien, dass es in der vorzeitig beendeten Runde in allen Ligen keine Absteiger gab, aber dennoch Aufsteiger verzeichnet wurden. Dies hat wiederum zur Folge, dass die Saison 2020/21 mit aufgestockten Ligen an den Start gegangen wird. 

Die Badenliga wird bei den Herren beim Neustart mit sechzehn Teams ins Rennen gehen. Nachdem der TSV Birkenau in die BWOL aufsteigt, rücken aus der Verbandsliga der Meister TV Eppelheim, sowie seine Verfolger HSV Hockenheim und TSV Rot nach. Abgestiegen ist niemand, so dass in der kommenden Runde jedes Team vier Spiele mehr austragen muss. 

Für die SG Stutensee-Weingarten gab es viel Freude im Damenbereich, denn das Team von Trainer Peter Nagel schaffte als Meister der Verbandsliga den Aufstieg in die höchste badische Liga. Bei den Damen wurde die Liga auf zwölf Mannschaften aufgestockt.

Obwohl in allen Altersklassen der Erwachsenen wie auch der Jugend die abschließenden Tabellen veröffentlicht wurden, steht noch nicht endgültig fest, wie sich die Ligen in der neuen Saison zusammensetzen werden. Der Meldeschluss für die Saison 2020/21 war auf den 15. Mai 2020 terminiert, was bedeutet, dass sich bis dahin noch Veränderungen ergeben konnten. Nach dem Meldeschluss wird der Verband dann die Zusammensetzungen der einzelnen Staffeln zeitnah  veröffentlichen. 

Schwierig wird sich vor allem die Staffeleinteilung in den Jugendklassen gestalten, da in diesem Jahr aufgrund der Pandemie keine Qualifikationen durchgeführt werden können. Der Verband hat ein Gremium zusammengestellt, das sich in enger Zusammenarbeit mit den Vereinen um eine vertretbare Lösung bemühen wird. 

Wir wollen von Seiten der SGSW die Runde nun ebenfalls Geschichte werden lasen und fassen das Geschehene noch einmal zusammen. Gleichzeitig versuchen wir, soweit es möglich ist, schon einen kleinen Blick in die Zukunft zu wagen.

Starten wollen wir mit den Herren 1, die zum Zeitpunkt des Abbruches den achten Tabellenrang einnahmen. Mit 20:20 Punkten landete die Sieben von Trainer Steffen Bechtler in der Mitte der Badenliga. Trainer und Spieler erwarteten das Rundenende in der Form, wie es gekommen ist schon lange vorher: „Natürlich hat sich jeder einen anderen Abschluss gewünscht, aber unter der gegebenen Umständen wäre alles andere als ein Abbruch der Saison verantwortungslos gewesen. Der Abbruch der Saison war alternativlos.Es war nur eine Frage der Zeit, bis es seitens des Verbandes dann auch offiziell verkündet wurde.“

Steffen Bechtler nahm noch einmal kurz Stellung zum Verlauf der vergangenen Runde: „Die Saison war im Großen und Ganzen gar nicht

Steffen Bechtler wechselt die Funktion in der SGSW (Foto: cls)

so negativ. Die Liga war relativ ausgeglichen. Unser einziges Manko ist gewesen, dass wir einen relativ dünnen Kader hatten. Gerade nach den Ausfällen früh in der Saison von Jasmin Dozic und Felix Hofmann war uns klar, dass nichts mehr passieren darf. Man hat gesehen, dass wir mit dem kompletten Kader gegen jede Mannschaft bestehen konnten, allerdings mussten wir in dem ein oder anderen Spiel wirklich mit einem sehr dünnen Kader auflaufen. Aber die Jungs haben sich der Situation gestellt und ich ziehe meinen Hut, wie sie damit umgegangen sind und alles in die Waagschale geworfen haben. Das hat gezeigt, welch ein Charakter in der Mannschaft steckt.“

Der Trainer traf mit seiner Auffassung vom „dünnen Kader“ genau ins Schwarze. Viel zu oft trat das Team nur mit einem oder zwei Auswechselspieler an und musste einen großen Kraftakt in jeder dieser Partien leisten. Dennoch gab es viele positive Momente, die gerade in der Rückrunde, bis kurz vor Abbruch der Saison, zu einem sehr tollen Lauf führten. In dieser Phase hat die Bechtler Sieben unter anderem den Aufsteiger aus Birkenau deutlich

Kai Rudolf wird eine Lücke hinterlassen (Foto: cls)

geschlagen. Die Mannschaft hat sich in der Rückrunde toll gefangen und es wäre sicher möglich gewesen, noch einen Sprung in der Tabelle zu machen. Das war in der damaligen Situation nicht selbstverständlich.

Am Ende der Saison werden vier Spieler das Team verlassen. Nils Vollmer wird den nächsten Schritt in seiner Entwicklung angehen und

Nils Vollmer

wechselt eine Klasse höher zum HC Neuenbürg. Die Baden-Württemberg-Oberliga wird für Nils eine neue Herausforderung sein, der er sich nun stellen wird. Mit Marvin Kikillus verliert die SGSW einen weiteren Spieler, der das Gesicht des Badenligateams mit geprägt hat. Er lässt es etwas ruhiger angehen und wechselt zur HSG Walzbachtal in die Verbandsliga. Der weitere Weg von Justus Bieberstein, der sich ebenfalls von der Mannschaft verabschiedet hat, ist im Augenblick noch nicht geklärt. Ein Verlust wird ebenfalls Kai Rudolf sein, der seine Zelte in der Landesliga beim TSV Knittlingen aufschlagen wird.

Einen Wechsel gibt es auch in der Mannschaftsführung. Steffen Bechtler räumt den Trainerstuhl und macht ihn frei für Andrej Burlakin, den wir demnächst auf unserer Homepage vorstellen werden. Steffen, der in seiner Zeit bei der SGSW sehr gute Arbeit geleistet hat, wird die Spielgemeinschaft nicht verlassen. Er übernimmt die sportliche Leitung der Mannschaft und wird in Zusammenarbeit mit dem neuen Trainer versuchen, die Ziele der

Der schnelle Linksaußen der SGSW sucht eine neue Herausforderung (Foto: cls)

SGSW weiter voranzubringen.

Für die kommende Runde wollen sich die Verantwortlichen bemühen, dem Badenligateam einen breiteren Kader zur Verfügung zu stellen. Es ist ihnen gelungen bis zum jetzigen Zeitpunkt schon fünf feste Zusagen für die kommende Runde zu sichern. Von der HC Neuenbürg wechselt Nikolai Unser zu SGSW, der als Kreisläufer und Abwehrspieler sehr viel Erfahrung mitbringt. Für den Rückraum konnte Johannes Milbich von der SG Muggensturm-Kuppenheim losgeeist werden. Er hat vor allem in der B- und A-Jugend im Zentrum der Rhein-Neckar Löwen und bei der SG Pforzheim-Eutingen seine handballerischen Fähigkeiten auf eine solide Basis stellen können. Auf Linksaussen taucht mit Nico Schneider ein bekanntes Gesicht auf. Nico Schneider stammt aus Weingarten und kehrt nun vom TSV Rintheim in seinen Heimatort zurück. Ein weiteres Talent, das der SGSW nie ganz verloren ging, sondern trotz seinem Auftritt in der Walzbachtaler A-Jugend, in seinem Heimatverein als Trainer der D-Jugend engagiert war, kehrt ebenfalls zurück. Marvin Maurer nimmt nun auch die Herausforderung im Seniorenbereich der SGSW an. Vom HC Blau-Gelb Mühlacker kommt Nico Baumann zur Burlakin Truppe. Auch er kommt aus der Talentschmiede der SG Pforzheim/Eutingen. 

Wir werden die Spieler demnächst im Einzelnen vorstellen. Da Steffen Bechtler und Andrej Burlakin ihre Augen auf weitere Verstärkungen noch offen halten, könnte es durchaus sein, dass wir die Liste noch ergänzen müssen.

Da bei der augenblicklichen Situation niemand vorhersagen kann, wann und wie es weitergehen wird, verlassen wir uns da eben auf die

Justus Bieberstein wird den Verein verlassen (Foto: cls)

Meinung von Steffen Bechtler: „Zunächst muss man abwarten, wie die einzelnen Vereine aus dieser „Krise“ hervorgehen und wie sich die Mannschaften in der Badenliga verändern werden. Ich bin aber guter Dinge, dass wir eine erfolgreiche Saison spielen können. Unser neuer Trainer plant den Vorbereitungsbeginn ganz regulär ab Ende Juni. Ob dies allerdings wie geplant ablaufen kann, muss einfach von Woche zu Woche neu entscheiden werden. Es ist ja noch nicht klar, ab wann wieder ein reguläres Mannschaftstraining stattfinden kann. Aber wir müssen dafür gewappnet sein. Kurzfristig kann man immer noch reagieren bzw Trainingsspiele und Trainingseinheiten verlegen oder absagen. Ob die Saison dann wie gewohnt im September beginnt steht ja auch noch in den Sternen. Eine Situation, die für alle Vereine neu ist und der sich alle Vereine stellen müssen.“

Wir hoffen, dass alle Spieler, Trainer, Verantwortliche, Physiotherapeuten, Fans und Sponsoren die Krise gesund überstehen werden. Wir wollen alle gewappnet sein, wenn das Signal zum Neustart gegeben wird. 

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.

Unsere Partner
1. Herren
Landesliga 2023/24