Aller Neuanfang ist schwer

25. August 2020 | HERREN 1

Nach viermonatiger Pause durfte das Badenligateam der SGSW Herren wieder mehr trainieren, was bei den tropischen Hitzegraden sich nicht sehr leicht fiel. Für die SGSW ist es vor Beginn der neuen Saison besonders wichtig, denn man startet schließlich mit einem neuen Trainer in die Runde. Auch innerhalb der Mannschaft hat es einige Veränderungen gegeben, die nun durch eine intensive Vorbereitung aufgefangen werden müssen. Mit Nils Pollmer, Kai Rudolf, Marvin Kikillus und Justus Bieberstein haben vier bewährte Kräfte das Team verlassen und sollen nun durch Neuzugänge ersetzt werden. Die „Neuen“ gingen nun unter der Leitung von Andrej Burlakin, den wir in Kürze in einem eigenen Porträt vorstellen werden, an die Arbeit. Allerdings lief das zum Leidwesen des neuen Trainers nicht ganz reibungslos.

Für Nils kam im Tausch 1:1 vom HC Neuenbürg der Kreisläufer Nikolaj Unser, der sowohl am Kreis als auch in der Abwehr eine wertvolle Kraft werden sollte. Leider hat sich der erfahrene Athlet, der schon Einsätze in der Dritten Liga beim TSV Baden-Baden/Sandweier vorweisen kann und in der vergangenen Saison bei den Enztälern in der Baden-Württemberg-Oberliga auflief, im zweiten Training so schwer verletzt, dass er für die gesamte Runde ausfallen wird. Wir wünschen dem sympathischen Athleten schnellstmögliche Genesung.

Johannes lernt zuerst einmal die Taktik seines Trainers kennen (Foto: cls)

Für den Rückraum gelang es den Verantwortlichen um den sportlichen Leiter Steffen Bechtler von der HSG Muggensturm-Kuppenheim den Rechtshänder Johannes Milbich loszueisen. Der 1,95m große Shooter kann trotz seiner jungen Jahre schon auf eine bewegte Handballerkarriere zurückblicken. Der 20jährige begann seine sportliche Laufbahn beim TSV Rintheim und wechselte danach in der C-Jugend zur SG Stutensee. Mit Beginn der B-Jugend reizte ihn dann ein Engagement bei der Akademie der Rhein-Neckar Löwen. Bei der SG Kronau-Östringen genoß der ehrgeizige Rückraumspieler die Ausbildung am Leistungszentrum des Bundesligisten. Zu Beginn der A-Jugend versuchte er beim Nachwuchs des Traditionsvereins Leutershausen sich weiterzuentwickeln. Der nächsten Schritt war dann erneut ein großer, denn er nahm die Herausforderung an, in der Nachwuchsabteilung des Bundesligisten SG BBM Bietigheim auflaufen zu dürfen. Neben seinen Einsätzen in der Jugendbundesliga Süd nahm er auch am Training der Profis teil. Nach Beendigung seiner Jugendausbildung wollte er sein Können in der Südbadenliga bei der SG MuKu unter Beweis stellen. Nach der Runde, die durch die Pandemie noch nicht einmal zu Ende gespielt wurde, entschied sich Johannes erneut für einen Wechsel. „Back to the roots“ hört sich eigentlich recht schlüssig an. Bei der SGSW spielt er auf dem gleichen Niveau, nur nördlicher. Seine Entscheidung läßt sich jedoch plausibel erklären: „Ich wohne weiter in Karlsruhe und habe daher weniger Belastungen durch meinen Wechsel zur SGSW auf mich zu nehmen. Die Fahrten zu den Trainingsstätten sind kürzer, ebenso die Fahrten zu den Auswärtspartien.“ Da er den Verein und einige der Mitspieler schon lange kennt und mit Trainer Burlakin im Stützpunkttraining schon zusammenarbeitete, musste er nicht lange überlegen, als die SGSW bei im anfragte.

Der zweite Neuzugang, Nico Schneider, gehört dem Jahrgang 1997 an und kommt vom Nachbarverein TSV Rintheim, für den er viele Jahre in Jugend und Senioren im Einsatz war. Der schnelle Linksaußen war mit dem Traditionsverein aus dem Karlsruher Osten gerade in die Verbandsliga aufgestiegen, entschloss sich aber dennoch die Herausforderung Badenliga anzunehmen. Er fühlt sich vom ersten Tag an in der Mannschaft sehr wohl: „Ich wurde hier sofort recht gut aufgenommen und erkenne immer mehr, dass die Mannschaft richtig tolle Typen hat. Es macht richtig Spaß“.

Nico Baumann kommt vom Blau-Gelb Mühlacker und gehört mit seine 25 Jahren schon zu den etwas erfahrenen Akteuren. Der

Theoriepausen waren bei tropischen Hitzegraden eine willkommene Abwechslung (Foto: cls)

Kreisläufer genoß seine sportliche Ausbildung in der Nachwuchsabeitlung der SG Pforzheim/Eutingen. Nach der Jugend wechselte er in den Enz-Murr-Kreis zum TSV Weissach. Dort schaffte er das Kunststück gleich dreimal hintereinander mit dem Team aufzusteigen. Über den TV Calmbach gelangte der Student zuletzt zu Blau-Gelb Mühlacker. Nach Abbruch der Saison sagte er dann den Verantwortlichen der SGSW zu, in Zukunft das Trikot des Badenligisten tragen zu wollen.

Die restlichen Neuzugänge stammen alle aus der eigenen Jugend. Marvin Maurer hat zunächst in den Jugendteams der HSG Weingarten/Grötzingen gespielt, was verständlich ist, da er in Grötzingen aufgewachsen und heute dort noch seßhaft ist. In der vergangenen Runde hat er seinem Heimatverein den Rücken gekehrt und wechselte ins Walzbachtal. Der Grund lag aber arin, dass die SGSW 2019/20 keine A-Jugend stellen konnte. Marvin brach aber seine Zelte nie vollständig ab, sondern half als Trainer weiterhin in der Jugendarbeit der SGSW mit. Außerdem leistete er für seinen Stammverein auch noch “Dienst an der Pfeife” und war als Schiedsrichter für die SGSW im Einsatz.

Trainer Burlakin gibt in der kommenden Saison auch fünf Jugendspielern Gelegenheit sich allmählich in den Seniorenbereich hineinzuspielen. Die Talente Philipp Albers, Mika Barié, David Cara, Max Kraus und Dudtyn Haak bereiten sich mit den Jungs von Trainer Burlakin auf die neue Saison vor und hängen sich auch richtig ins Zeug. Die neue Herausforderung macht den jungen Sportlern auch sichtlich Spaß.

Steffen Bechtler ist als sportlicher Leiter mit der bisherigen Entwicklung nicht ganz glücklich. Nach dem Ausfall von Nikolaj Unser werden die Verantwortlichen natürlich die Augen und Ohren offen halten, ob nicht doch noch Spieler auf dem Markt auftauchen, die dem Team weiterhelfen könnten. Mit dem Kader, der Trainer Burlakin im Moment zur Verfügung hat, hofft man in der kommenden irgendwo im Mittelfeld landen zu können. Wenn man von größeren Verletzungen verschont bleibt, dürfte das Team sicher den Klassenerhalt schaffen. 

Jetzt gilt es in der zweiten Phase der Vorbereitung das Team optimal auf den Rundenstart vorzubereiten. Trainer Burlakin wird nach der Unterbrechung nun sein Hauptaugenmerk auf die Taktik und das Zusammenspiel der Mannschaft legen. Er hofft natürlich, dass es nun auch möglich sein wird Testspiele durchführen zu können. Die Hygienevorschriften können aber hie und da das Leben noch schwer machen. Noch können viele Vereine nicht unbegrenzt auf die Hallen zugreifen, sondern müssen noch viele Einschränkungen hinnehmen. Eine saubere Terminierung ist für die Verantwortlichen nicht ganz leicht, wie die Bemühungen vor der Pause gezeigt haben. Kurzfristig mussten vier geplante Trainingsspiele abgesagt werden. 

Wir hoffen, dass die Mannschaften der SGSW sowohl im männlichen wie weiblichen Bereich sich jetzt ungestört vorbereiten können, vor allem aber von Verletzungen verschont bleiben.

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