Für die Verantwortlichen der SG Stutensee-Weingarten war es von vorne herein klar, dass die erste Begegnung nach der Weihnachtspause gegen den TV Friedrichsfeld eine echte Herausforderung werden wird. Die meisten Mannschaften haben in der Badenliga bei ihren Auftritten in der Lilli-Gräber-Halle ihre Schwierigkeiten, da dort absolutes Harzverbot herrscht. Dennoch ist die Bechtler Sieben mit dem Vorsatz in die Kurzpfalz gefahren, Revanche für die Niederlage im Hinspiel zu nehmen. In der ersten Hälfte sah es ganz so aus, als sollte der Vorsatz gelingen, denn die SGSW führte zur Pause mit 13:15. Nach dem Wechsel unterliefen dem Bechtler Team zu viele Fehler, sodass es erneut gegen die Mannheimer den Kürzeren zog. Sekunden vor dem Ende machten die Gastgeber mit dem Siebenmetertor durch Raimonds Trifanovs die Niederlage für das Team aus der Hardt perfekt.
Trainer Bechtler hatte zum ersten Mal die Neuerwerbungen Stefan Jochim und Christian Moscznek dabei und sein Team setzte in den ersten dreißig Minuten das um, was der Trainer vorgegeben hatte. Ab der fünften Minute übernahmen die Gäste das Kommando und zogen auf 3:6 davon. Allerdings versäumte man es, den Vorsprung noch weiter auszubauen. Durch einige Unachtsamkeiten gab der Tabellensechste die Führung aus der Hand und geriet sogar mit zwei Toren in Rückstand. Die beiden Neuen glichen mit ihren ersten Treffern für die SG wieder aus. Die Bechtler Schützlinge agierten in der Folgezeit wieder konzentrierter und zogen auf 9:12 weg. Aber die Hausherren wehrten sich nach besten Kräften und kamen durch eine Überzahl abermals zum Ausgleich. Kapitän Marvin Morlock schaffte mit zwei Toren wieder einen Vorsprung von 12:14. Die SGSW ging mit einem Spielstand von 13:15 in die Pause und nahm vor allem das gute Gefühl mit, dass gegen die Hausherren auch ohne Harz fünfzehn Tore gelungen waren.
Der TVF nahm eine Zeitstrafe aus der ersten Hälfte mit in die Anfangsphase des zweiten Durchganges und lag dann schnell 13:16 hinten. Die Bechtler Truppe versäumte es erneut, diesen Vorteil weiter auszubauen. Die Gastgeber kämpften verbissen um jeden Ball und verleiteten den Gegner immer wieder zu technischen Fehlern. Mitte der zweiten Hälfte glichen die Mannheimer erstmals wieder aus und nutzten die nachfolgende Verunsicherung bei der SGSW zur Führung mit 23:20. Trainer Bechtler nahm acht Minuten vor dem Ende eine Auszeit und stellte seine Sieben neu ein. In diesem Abschnitt stimmte zumindest die kämpferische Einstellung, sodass die Gäste anderthalb Minuten vor dem Schlusspfiff den Anschluss zum 24:23 erzielten. Noch waren in der verbleibenden Zeit Gelegenheiten etwas Zählbares aus Mannheim mitzunehmen. Dreißig Sekunden waren auf der Uhr als sich die SG den Ball eroberte, ihn aber in der Vorwärtsbewegung wieder verlor. Im Gegenzug kassierten die Gäste noch eine Zeitstrafe und den fälligen Siebenmeter verwandelte Trifanovs zu entscheidenden 25:23.
Trainer Bechtler sprach daher zurecht von einer unnötigen Niederlage, die sein Team auf die eigene Kappe nehmen muss: „Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viele technische Fehler produziert und haben unverantwortlicherweise zu viele Chancen liegen lassen. Mit diesen Fehlern kann man in der Fremde keine Punkte holen. Heute haben wir den Punktverlust nicht dem fehlenden Harz zuschreiben können, sondern unseren eigenen Fehlern. Jetzt muss die ganze Konzentration dem Derby gegen den TV Knielingen am nächsten Sonntag gelten.“
Für den TVF spielten: Christian Schemenauer (1), Marc Kolander – Marco Hinderberger (1), Raimond Tifanovs (3/2), Sebastian Schubert (1), Patrick Daunke (1), Sven Rüffer (2), Julian Doppler (5/2), Daniel Schweizer (5), Dennis Wegner (4), Nick Stahl, Tim Eberlein, Tobias Schupp, Jannik Seitz (2)
Für die SGSW spielten: Sascha Helfenbein, Pascal Duck, – Kai Rudolf (2), Max Waltert, Vedran Dozic, Max Weickum (3), Justus Bieberstein, Rouven Martus (3/1), Stefan Jochim (3), Nils Pollmer (1), Marvin Morlock (6/4), Marvin Kikillus (4), Christian Mocsnek (1)
