Taktische Änderungen bescherten der SGSW noch einen Punkt

4. Oktober 2019 | HERREN 1

Badenliga Herren:      SG Stutensee-Weingarten  –  TSG Wiesloch    25:25     (9:16)

 

Der erste Auftritt der SG Stutensee-Weingarten in einer eigenen Halle wurde in der Badenliga zu einer schweren Geburt. Zunächst sahen die Zuschauer in der Anfangsphase ein ausgeglichenes Spiel. Doch dann machte es sich bemerkbar, dass Trainer Steffen Bechtler eine Mannschaft auf das Feld senden musste, die in der Vorbereitung nie als Startsieben zu sehen war. Technische Fehler im Angriff und Unkonzentriertheiten in der Abwehr führten dazu, dass die TSG Wiesloch die Begegnung immer mehr in den Griff bekam. Mit einer deutlichen 9:16 Führung gingen die Kurpfälzer beruhigt in die Pause.

Die Vorherrschaft der Gäste setzte sich auch nach Wiederanpfiff fort. Bis Mitte der zweiten Hälfte halfen alle Bemühungen der Bechtler Truppe nichts, denn sie wurde von den Kontrahenten in blau ständig auf fünf, sechs Toren Differenz gehalten. Eine Umstellung in der Deckung auf die 6:0 Formation stellte die Mannschaft von Gästetrainer Oliver Bender dann zusehends vor Probleme. Die TSG Angreifer konnten nicht mehr ungestört durch die Deckung des Heimteams marschieren, sondern mussten hart arbeiten. Es kam nun auch zu Fehlern auf Seiten der TSG Wiesloch. Die Ballgewinne brachten die Spielgemeinschaft zurück in die Partie und führten in letzter Sekunde zum vielumjubelten Ausgleich durch Marvin Kikilus. Das Remis haben sich die Bechtler Jungs durch eine kämpferische Steigerung im zweiten Durchgang denn auch redlich verdient.

In Hälfte eins war selten ein Durchkommen für die Angreifer der SGSW (Foto: cls)

 

Über die Leistung der Gastgeber in der ersten Hälfte diskutierten die Anhänger der SGSW in der Pause recht heftig. Sie bemängelten die richtige Einstellung ihrer Mannschaft und ließen auch nicht gelten, dass Trainer Bechtler in der Vorbereitung auf diese Begegnung öfters auf mehrere Akteure verzichten musste, die alle erkrankt waren. Neben Rückraumschütze Max Weickum, der auch am Spieltag sich nicht zurückmeldete, konnten Jasmin Dozic und Felix Hofmann nicht auflaufen. Spielmacher Stefan Jochim, Marvin Morlock und Vedran Dozic konnten ebenfalls nicht voll belastet werden.

Nach dem Wechsel kamen die Bechtler Jungs mit einer anderen Einstellung zurück und boten der TSG den Kampf an. In der Abwehr ging man mit mehr Leidenschaft ans Werk, allerdings zunächst ohne großen Erfolg. Als Trainer Bechtler nach einer Auszeit in der Deckung auf die 6:0 Formation umstellte, wurde die Zusammenarbeit effektiver und Wiesloch kam nicht mehr zu einfachen Toren. Ende des dritten Viertels gelang

Lange hatten klebte das Wurfpech an den Fingern, Nils Pollmer traf dreimal das Torgebälk (Foto: cls)

es den Hausherren die Ballgewinne auch in Gegentore umzuwandeln. Dem Team half auch die Änderung, dass Linkshänder Kai Rudolf auf Rechtsaußen beordert wurde und sich für Wiesloch zum Gefahrenherd entwickelte. Lag die SGSW vor der eigenen Auszeit noch fast aussichtslos mit 15:22 im Hintertreffen, arbeitete sie sich in der Folgezeit stetig heran und kam beim Treffer von Kikillus zum 22:24 erstmals wieder in Tuchfühlung mit dem Gegner. Trainer Bender nahm dann für die TSG eine Auszeit und bremste den Schwung der Gastgeber. Die Bechtler Sieben hatte aber zu diesem Zeitpunkt ihre Moral wiedergefunden und kämpfte unverdrossen weiter. Marvin Morlock führte zusammen mit Jochim in diesem Abschnitt Regie, in dem Steffen Bechtler immer wieder den Torhüter vom Feld nahm und einen siebten Spieler im Angriff einsetzte. Diese taktische Veränderung half Morlock anderthalb Minuten vor

Marvin Morlock stürzte sich trotz Verletzungproblemen mitten ins Getümmel (Foto: cls)

dem Ende mit seinem zweiten Tor in Folge zum Anschlusstreffer zum 24:25. In einer kuriosen Schlussminute unterlief den Gästen, die schon durch Zeitstrafen in doppelter Unterzahl agieren mussten, ein technischer Fehler und damit 23 Sekunden vor dem Schlusspfiff zum Ballbesitz für die Hausherren. Dann wurde es hektisch und Trainer Bender musste nach einer Verwarnung auch noch eine weitere Strafe hinnehmen. Die SG spielte den zahlenmäßigen Vorteil sauber zu Ende und markierte in der letzten Sekunde durch Kikillus den Ausgleich zum 25:25.

Ein Gesamtlob gilt der Mannschaft, die im zweiten Abschnitt eine hervorragende Moral bewiesen hat. Aus diesem Gefüge ragte dann noch Torhüter Marius Gabel heraus, der mit tollen Paraden zum großen Rückhalt seines Teams wurde. Erwähnen muss man auch Kai Rudolf, der nach dem Wechsel mit acht Toren wesentlich zur Wende beitrug. Marvin Morlock stellte sich trotz gesundheitlicher Schwierigkeiten in den Dienst der Mannschaft und half mit vier Treffer in der Schlussphase, den Punktgewinn zu ermöglichen. Kräftige Unterstützung erhielt die Mannschaft auch durch Marvin Kikillus, der insgesamt sechs Tore beisteuerte. Es sei aber nochmals betont, dass die Bechtler Jungs sich insgesamt als Mannschaft ein Lob verdienten, vor allem wie sie sich im zweiten Durchgang präsentierten.

Kai Rudolf wurde mit acht Toren in Hälfte zwei zum Garant für den Punktgewinn (Foto: cls)

Trainer Bechtler, der zugab, dass man nach der gezeigten Leistung in der ersten Hälfte, kaum noch Hoffnung auf eine Wende hatte, bilanzierte dann nach sechzig Minuten: „In den zweiten dreißig Minuten zeigten meine Jungs wieder eine bessere Einstellung und stemmten sich trotz aller personellen Problemen gegen die drohende Niederlage. Mit den taktischen Veränderungen in Abwehr und Angriff fanden wir nicht nur zurück in die Begegnung, sondern haben dann auch verdient einen Punkt behalten dürfen. Jetzt bleiben uns allerdings nur zwei Tage, uns auf das Derby gegen den TV Knielingen vorzubereiten.“

 

 

 

 

 

Für die SGSW spielten: Marius Gabel, Pascal Duck  –  Kai Rudolf (9/2), Vedran Dozic (2), Justus Bieberstein, Jasmin Dozic, Stefan Jochim, Felix Hofmann, Kevin Reich (2), Nils Pollmer (1), Marvin Morlock (4), Marvin Kikillus (6/1), Jens Lengert (1)

 

Für die TSG spielten: Moritz Haubrok, Sebastian Sauter  –  Jonas Ruß, Nico Maier (6) Tim Olbrich (3), Benny Maier (2), Julian Ebbecke, Michael Sauter (3), Stephan Ganshorn, Florian Sauter (9/2), Kevin Körner, Sebastian Hecker (2), Ole Leitner

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