Für die SGSW war das Nachholspiel ein Schritt nach hinten

20. März 2019 | HERREN 1

Es gibt Tage, da kann man den eigenen Augen nicht trauen. Am Samstag erlebten die Fans der SG Stutensee-Weingarten eine hochkonzentrierte Mannschaft, die den Tabellenzweiten Birkenau eindeutig in die Schranken wies. Nach dem Anpfiff des Nachholspieles am Dienstagabend gegen die SG Pforzheim/Eutingen II rieben sich die Fans in der Sporthalle Blankenloch schon früh die Augen, denn was die Jungs der SGSW auf die Platte brachten, war das krasse Gegenteil zu ihrem Auftritt in Hessen. Schon in der Anfangsphase fehlte in der Abwehr jegliche Aggressivität und Geschlossenheit. Im Angriff wurde zu statisch agiert und einige Akteure ließen die Konzentration vermissen. Anders kann sich der Zuschauer die Vielzahl an technischen Fehlern und die ungenauen Pässe nicht erklären. Die schwache Wurfausbeute der Gastgeber lässt sich nicht mit der starken Leistung des gegnerischen Torhüters Adam Studentowski schönreden. Bei Halbzeit lagen die Hausherren mit dem Ergebnis von 8:11 durchaus noch im Bereich des Machbaren. Im zweiten Durchgang nahm das Schicksal dann seinen Lauf. Die Gelb-Blauen nutzten ihre Möglichkeiten konsequenter und erweiterten stetig den Vorsprung. Nach sechzig Minuten stand das Endergebnis von 22:32 auf der Anzeigetafel. „Die Mannschaft, die den Sieg mehr gewollt hat, ging letztendlich als Gewinner von der Platte,“ zog ein Anhänger der SGSW nach Spielende seine Bilanz.

 

Die Angreifer der SGSW wurden von ihren Gegnern früh attackiert (Foto: cls)

Vom Anpfiff weg spürten die Zuschauer bei den Gästen das Selbstvertrauen, das sich das Team durch den Auswärtserfolg in Plankstadt erarbeitet hatte. Verstärkt durch vier Akteure aus dem BWOL-Team und der A-Jugend, die in der Bundesliga Gruppe Süd auf dem zweiten Tabellenplatz rangiert, traten die Gäste sehr selbstbewusst auf. Während die Bechtler Sieben mit Fehlpässen und schlechter Wurfauswahl in die Partie startete, nutzten die Goldstädter jede Gelegenheit zu erfolgreichen Würfen und führten schnell 1:4 und 2:6. Die Hausherren fanden lange nicht ihren Rhythmus. Mitte der ersten Hälfte begann Torhüter Pascal Duck seine Vorderleute aufzuwecken. Mit glänzenden Reflexen hielt er sein Team am Leben. Max Weickum und zweimal Nils Pollmer führten ihre Farben mit drei wichtigen Toren in die Begegnung. Leider stellten die Jungs in den orangefarbenen Trikots die Fehler nicht ab, so dass die Schützlinge von Trainer Carsten Lipps sich wieder absetzen konnten. In der Schlussphase brachte Trainer Bechtler den lange verletzten Sören Albat zum Einsatz,

Nach langer Verletzung stand Sören Albat wieder einmal im Kader der SGSw (Foto: cls)

der vor allem in der Abwehr seine Möglichkeiten erkennen ließ. Aber auch er konnte nicht verhindern, dass das Team vom Buckenberg einen 8:11 Vorsprung mit in die Pause nahm.

 

Die Vorentscheidung fiel dann in der Anfangsphase des zweiten Durchganges. Während die Schützlinge von Steffen Bechtler mit ihren Würfen meistens an Studentowski scheiterten, der insgesamt auf fünfzehn Paraden kam, ehe er den Platz für Florian Eitel räumte. Bei den Gastgebern löste Torhüter Sascha Helfbein in der 33. Minute den unglücklichen Pascal Duck ab, konnte aber nicht sofort in seinen Rhythmus finden. Die Gäste bauten den Vorsprung bis zur vierzigsten Minute auf 10:18 aus und zwangen Trainer Bechtler zur nächsten Auszeit. Nachdem die SGSW bis zu diesem Zeitpunkt schon einen Siebenmeter nicht verwerten konnte, trat Weickum zur Ausführung an die Linie und bremste mit seinem Treffer den Lauf der Goldstädter. Linksaußen Justus Bieberstein legte mit

Max Weickum versuchte sein Glück immer wieder aus dem Rückraum, scheiterte aber oft am Block der Goldstädter (Foto: cls)

seinem Treffer nach und verkürzte auf 12:18. Mit der nächsten Chance scheiterte Weickum an Torhüter Eitel von der Linie. Trainer Bechtler schickte fortan den siebten Feldspieler auf die Platte und nahm dafür seinen Torhüter vom Feld. Der Schuss ging allerdings nach hinten los. Nach Fehlern der Hausherren stand das verlassene Gehäuse für die Gegner offen und lud zu Distanzwürfen ein. Marvin Kikillus und Kai Rudolf waren in der Schlussphase noch die Athleten der SGSW, die Torgefahr ausstrahlten und den Abstand lange bei sechs Toren halten konnten. Die Gäste trugen in den letzten zehn Minuten ihre Angriffe konsequenter vor und schraubten das Ergebnis auf 19:29 und machten den Sack endgültig zu. Nach Toren von Pollmer, Kikillus und Weickum rückten die Spielgemeinschaft aus der Hardt noch einmal näher, aber mit drei Treffern in Folge beantworteten die Lipps Schützlinge das Aufbäumen der Gastgeber und besiegelten damit das deutliche Endergebnis von 22:32.

 

Die SG Pforzheim/Eutingen liegt jetzt nur noch einen Punkt hinter der Bechtler Sieben, die noch einen Sieg zur endgültigen Sicherung des Klassenerhalts benötigt. Trainer Steffen Bechtler war nach dem Schlusspfiff sichtlich bedient: „Wenn wir die Statistik dieses Spieles zu Rate ziehen, müssen wir festhalten, dass es auf beiden Seiten nur drei Verwarnungen und keine Zeitstrafen gegeben hat. Das sagt über diese Begegnung alles aus. Es war kein Biss, keine Leidenschaft zu erkennen. Vorne agierten wir viel zu passiv ohne Zug zum Tor. Wir können dies aber nicht auf die dünne Personaldecke schieben, denn wir spielten fast mit der gleichen Mannschaft wie in Birkenau. Mich ärgert nur, dass sich mein Team nicht gewehrt hat. Wir müssen bis zum Samstag die Kurve wiederbekommen, denn die Hockenheimer werden uns ein reines Kampfspiel liefern und wir brauchen auf jeden Fall noch zwei Punkte.“

 

Für die SGSW spielten: Pascal Duck, Sascha Helfenbein – Kai Rudolf (3), Max Waltert (2), Vedran Dozic, Max Weickum (6/1), Justus Bieberstein (1), Sören Albat, Nils Pollmer (4), Tim Kaupa, Marvin Kikillus (6/1)

 

Für die SG PF/E spielten: Adam Studentowski, Florian Eitel (1) –  Tobias Ungerer, Nils Wilhelm (2), Carlo Petruzzi (3), Guiliano Mosca (3), Dominik Brath (1), Tim Fäser (1), Markus Belger (3), Michael Gerliuch (3),   Jonas Stegmüller (4), Bastian Langenfeld (3), Nik Wittke (3), Tim Kusch (5)

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