Die SG Stutensee-Weingarten verschenkte in der letzten Sekunde einen Punkt

11. März 2018 | HERREN 1

Badenliga Männer: SG Stutensee-Weingarten – HSG St. Leon/Reilingen 26:27 (15:16)

Die SG Stutensee-Weingarten hat in der Rückrunde in der Badenliga seine liebe Not mit Mannschaften, die noch mitten im Abstiegskampf stecken. Das Team von Trainer Steffen Bechtler hat gegen die beiden Turnvereine aus Friedrichsfeld und Hardheim nach sechzig Minuten letztendlich mit einem Unentschieden vorliebnehmen müssen. Am heutigen späten Sonntagnachmittag traf der Tabellensechste mit der HSG St. Leon/Reilingen auf ein weiteres Kellerkind. Doch dieses Mal fehlte der Spielgemeinschaft hintenraus das notwendige Quäntchen Glück. In letzter Sekunde gaben die Hausherren nicht nur den Sieg, sondern auch noch den sicher geglaubten Punktgewinn aus der Hand. In einem echten Handballkrimi wandelte der Gast einen Rückstand von zwei Toren innerhalb von dreieinhalb Minuten noch in einen 26:27 Sieg und feierte mit dem eigenen Anhang einen nicht mehr erhofften Auswärtssieg.

SGSW Abwehr hatte viel zu tun (Foto: cls)

Wie schon gegen die anderen Teams aus dem Tabellenkeller fehlte es der Bechtler Truppe an der notwendigen Einstellung. Obwohl der Übungsleiter der SGSW versicherte, dass in den Trainingseinheiten vor der Begegnung gegen die HSG intensiv darüber gesprochen wurde, waren Kapitän Marvin Morlock und seine Kollegen gerade in der ersten Halbzeit nicht richtig bei der Sache. In der Abwehr wurden dem Gegner zu viele Freiheiten gewährt und es war vor allem Torhüter Bastian Bougoust zu verdanken, dass die Mannschaft zur Pause nur 15:16 hinten lag. Bis Mitte des ersten Durchganges lebten beide Kontrahenten immer wieder von den Fehlern des Anderen. Zunächst nutzten die Gäste die Unzulänglichkeiten der Hausherren und lagen 0:3 in Front. Bis zur zehnten Minute schaffte dann die SG die erste Führung zum 5:4. Die Anhänger der Hausherren hofften aber vergebens, dass ihre Lieblinge das Kommando über die Begegnung übernehmen würden. Zu Beginn der Schlussphase im ersten Durchgang lag der Favorit in der Sporthalle Blankenloch erneut mit zwei Toren Differenz zurück. Trotz einer Auszeit schafften die Gastgeber die Wende bis zum Pausensignal nicht mehr. Sie konnten froh sein, dass die HSG den Vorsprung nicht weiter ausbaute, da die Angreifer in Rotweiß ebenfalls einige Chancen ungenutzt ließen.

Bastian Boudgoust war erneut der große Rückhalt (Foto: cls)

Nach dem Wechsel arbeitete die Bechtler Truppe in der Abwehr konzentrierter und kam in Unterzahl fünf Minuten nach Wiederanpfiff zum Ausgleich von 17:17 durch einen schnellen Gegenstoß von Andre Ockert. Torhüter Boudgoust hatte den Angriff durch eine glänzende Parade eingeleitet. Mit zwei weiteren Reaktionen sorgte die Nummer eins der Hausherren für die notwendigen Ballgewinne und ermöglichte es, dass seine Mannschaft durch Treffer von Felix Mügendt, Justus Bieberstein und Morlock auf 20:17 davonziehen konnte. Diese Führung beruhigte das Spiel der Gastgeber aber keineswegs. Man schloss die eigenen Angriffe zu hektisch ab und scheiterte dabei immer wieder am reaktionsschnellen Zwei Meter großen Simon Gabrys im Gehäuse der HSG. Bis Mitte der zweiten Hälfte hatte der Tabellendreizehnte den Gleichstand abermals hergestellt. Im folgenden Abschnitt kam es zu einem reinen Kampfspiel, wobei die SGSW sich immer wieder einen Vorteil verschaffte, aber ihn durch einfache Fehler sofort aus der Hand gab. Mügendt legte knapp zehn Minuten vor dem Ende zum 23:21 vor. Jubel auf den Rängen, denn die Anhänger der Spielgemeinschaft hofften auf eine erfolgreiche Schlussphase. Es folgte jedoch der nächste Fehler in der Deckung und durch Siebenmeter kamen die Gäste erneut in Schlagdistanz. Dieses Drehbuch wurde fortgeschrieben: Die SG erhöhte auf zwei Tore Differenz und die Gäste schlossen sofort wieder auf. Fünf Minuten vor dem Ende musste Max Waltert nach seiner dritten Zeitstrafe vorzeitig auf die Tribüne, aber seine Kameraden verteidigten auch in Unterzahl die Führung mit zwei Toren. Die Jungs von Trainer Christopher Körner legten es in dieser Phase immer wieder darauf an ihren wurfstarken Rückraumschützen Felix Scholl in eine gute Position zu bringen. In der 58. Minute war die HSG mit dieser Taktik erfolgreich und schloss erneut auf. Mit dem nächsten Angriff bot sich den Gastgebern die Möglichkeit, den Sack vorzeitig zu schließen. Ockert wurde bei einem Wurfversuch gefoult und sein Team bekam einen Siebenmeter zugesprochen. Kapitän Morlock scheiterte an Gabrys. Zu Beginn der letzten Minute glichen die Gäste durch Scholl zwar aus, aber die Hausherren hatten noch 42 Sekunden, die Angelegenheiten zu ihren Gunsten zu entscheiden. Eine halbe Minute vor dem Ende nahm Trainer Bechtler noch eine Auszeit und besprach sich mit seinen Jungs. Angeführt von Spielmacher Morlock wurde die Zeit effektiv ausgespielt und Sekunden vor Ablauf der Uhr kam Ockert von Linksaußen frei zum Schuss, verfehlte zum Leidwesen der SG Anhänger das Gehäuse des Gegners nur knapp. Was in den folgenden vier Sekunden geschah, verärgerte Trainer Bechtler besonders. Seine Jungs sahen tatenlos zu wie Janosch Menger mit dem Ball auf ihr Tor zulief und ließen ihn auch noch ungehindert zum Wurf kommen. Eine Sekunde vor dem Schlusspfiff schlug der Ball hinter Boudgoust ein. Auf der Anzeigetafel stand der Auswärtssieg der HSG mit 26:27. Der Jubel bei der Körner Truppe und ihrem Anhang war unbeschreiblich, während die SGSW das Geschehene nicht fassen konnte.

 

Trainer Bechtler brauchte dann auch einige Zeit bis er Bilanz ziehen konnte: „Wir hatten vor der Partie eingehend darüber gesprochen, dass wir mit einer konzentrierten Einstellung über die gesamte Spielzeit arbeiten müssen. Die erste Halbzeit haben wir uns aber nicht daran gehalten. Die Abwehr hat den Gegenspielern zu viel Freiraum gewährt und im Angriff haben wir nicht konsequent genug abgeschlossen. In der zweiten Hälfte haben wir dann insgesamt besser agiert, aber letztendlich doch noch nicht genug Konzentration eingebracht. In der letzten Minute fehlte uns mal wieder die notwendige Cleverness. Das letzte Tor darf so auf keinen Fall hingenommen werden. Wer in der Badenliga spielen will, muss solch eine Situation intelligenter lösen.“

 

Für die SG spielten: Bastian Boudgoust, Pascal Kaiser  –  Sören Albat (1), Max Waltert (2), Sebastian Gramm, Max Weickum (3), Andre Ockert (3/1), Florian Meinzer, Kevin Senn (2), Justus Bieberstein (5), Marvin Morlock (5/1), Markus Baumann, Felix Mügendt (5)

 

Für die HSG spielten:  Simon Gabrys, Aximilian Jacobs  –  Marek Bujdos, Andreas Rausch (1), Jonathan Winter, Jonas Krepper (5), Lucas Schmitt, Björn Becker, Joshua Antl, Julian Lechner (3), Marvin Kikillus (3), Christian Decker (6/4), Janosch Menger (4), Felix Scholl (5)

Comments 1

  1. Rolf Hofmann

    Hallo Kollege “Berichteschreiber”

    kann ich für meinen Bericht (HSG St.Leon/Reilingen) Deine Bilder verwenden?
    Da ich bei der Verwendung von Bildern immer den Namen des Autors angeben muss, wäre es obendrein sehr freundlich und nett, wenn ich den Namen veröffentlichen dürfte, der die Rechte an den Bildern hat.
    Es würde mich freuen, wenn ich bis heutet Abend eine Rückmeldung haben könnte, da ich dann erst dazu komme den Bericht zu verfassen. So schnell wie ihr bin ich leider nicht….

    Danke und Gruß
    Rolf Hofmann
    HSG St.Leon/Reilingen
    Tel. 06227 52335

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