Badenliga Herren
TSV Birkenau – SG Stutensee-Weingarten 32:23 (16:15)
Nils Pollmer zählte bis zu seiner Disqualifikation zu den Trumpfkarten in seinem Team (Foto: cls)
Die SG Stutensee-Weingarten reiste mit der Hoffnung in den Odenwald wie in der vergangenen Runde von dort etwas Zählbares mitzunehmen, stand aber nach sechzig Minuten mit leeren Händen da. Die Sieben von Trainer Steffen Bechtler schaffte es nur eine Halbzeit dem TSV Birkenau in der Langenberghalle Paroli zu bieten und mit 15:16 sich noch alle Optionen für die zweite Hälfte offen zu halten. Eine Serie von technischen Fehlern und falschen Entscheidungen entschied die Partie schon relativ früh zu Gunsten der Hausherren. In der Anfangsphase nach dem Seitenwechsel halfen die Schützlinge von Steffen Bechtler ihren Widersachern, dass sie mit einfachen Treffern auf 23:18 enteilen konnten. Am Ende fehlte der SGSW auch die Kraft, um das Blatt noch einmal wenden zu können. Mit 32:23 fiel die Niederlage eindeutig zu hoch aus. Wesentlichen Einfluss auf den Verlauf der Begegnung nahm die „Rote Karte“ gegen Abwehrstratege Nils Pollmer. Eine merkwürdige Entscheidung der Unparteiischen.
Spielmacher Stefan Jochim, der sich wie vier andere Akteure trotz gesundheitlichen Problemen, in den Dienst der Mannschaft
Torhüter Fremr verhinderte in der 2. Hz so manche Chance der SG-Angreifer wie hier bei Marvin Kikillus (Foto: cls)
stellte, bezog nach dem Schlusspfiff Stellung zur Niederlage: „In der zweiten Hälfte mussten wir Tribut zollen für die Misere, die uns in dieser Saison schon sehr früh eingeholt hat. In der Vorbereitung auf die Begegnung in Südhessen, waren oft nur fünf, sechs Spieler im Training anwesend. Krankheit und Verletzungen haben die anderen Kameraden an der Teilnahme gehindert. Mit dem geschwächten Kader gingen uns durch den Tempohandball und die aggressive Abwehr der Birkenauer Anfang der zweiten Hälfte die Körner aus. Es ist auch erklärbar, dass bei uns die Kräfte und die Konzentration nachließen. Seit Beginn der Runde gehen wir bei dem kleinen Kader und der personellen Situation fast in jeder Partie an die Grenzen und es kommt dann auch einmal ein Spiel vor, in dem es nicht funktioniert.“
Die wenigen mitgereisten Anhänger der Bechtler Truppe dürften genau den Verlauf beobachtet haben, den Stefan Jochim geschildert hat. Nach einem kurzen Tiefschlaf zu Beginn der Partie, der zu einem 3:1 Rückstand führte, kamen Kapitän Max Weickum und seine Kameraden immer besser in die Begegnung und glichen in der elften Minute zum 7:7 aus. Sie vollendeten einen 5:0 Lauf und hatten plötzlich die Nase mit 7:10 vorne. Angeführt von Spielmacher Jochim verteidigte das Team aus der Hardt den Vorsprung bis zum oben beschriebenen Ereignis. Mit der Disqualifikation von Pollmer kam es zu einem Riss im System der Gäste. Die Schützlinge von Trainer Axel Buschsieper bekamen wieder Oberwasser und legten bis zur Pause auf 16:15 vor.
Die SGSW Abwehr hatte in Birkenau Schwerstarbeit zu leisten (Foto: cls)
Nach dem Seitenwechsel glichen Kai Rudolf und Weickum jeweils die Führung der Hausherren aus, ehe dann der Wurm im Spiel des Tabellenachten war. Mit guter Abwehr eroberten die Jungs der Spielgemeinschaft einige Bälle und vergaßen daraus Kapital zu schlagen. Entweder stand der eingewechselte Torhüter Erik Fremr mit tollen Paraden im Wege oder technische Unzulänglichkeiten verhinderten einen Torerfolg. Die Südhessen reagierten blitzschnell auf die Veränderung und nutzten die überraschenden Ballgewinne zu einfachen Toren. Bis zur 49. Minute setzten sich die Gastgeber auf 26:19 ab und entschieden die Begegnung vorzeitig für sich. Was dem Team von Steffen Bechtler in vier Auftritten vorher gelungen war, nämlich sich nach einem hohen Rückstand zurück zu kämpfen, scheiterte an diesem Abend. Konzentration und Kraft hatten gerade bei den angeschlagenen Leistungsträgern wie Weickum, Jochim, Marvin Morlock und seinem Namensvetter Kikillus gefehlt, so dass die 32:23 Niederlage nicht mehr zu vermeiden war.
Jochim zog daraus das Fazit: „Lieber verlier ich eine Partie wie hier in Birkenau mit neun Toren, als neun Spiele mit ein oder zwei Toren zu vergeigen. In diesem Jahr ist die Badenliga so ausgeglichen, dass du in jeder Begegnung einen Ausrutscher wieder wettmachen kannst. Wichtig wäre aber, dass die angeschlagenen Kollegen wieder schnell fit werden und wir öfter mit einem vollständigen Kader trainieren könnten.“
Am Samstag, 26.10.19 hat die SGSW in der Sporthalle Blankenloch um 19:00 Uhr die Möglichkeit, gegen die TSG Plankstadt den ersten doppelten Punktgewinn anzustreben.
Für den TSV spielten: Marius Walter, Erik Fremr – Sascha Höhne (4), Lukas Gutsche (3), Gerrit Fey (3), Simon Spilger (9/3), Nicolas Barrientos (4), Philipp Kinscherf (1), Jonas Böhm, Stefan Dietrich (2), Niklas Zehrbach, Marvin Brock (5), Marcel Spindler (1), Matthias Conrad
Für die SGSW spielten: Pascal Duck, Marius Gabel (1) – Kai Rudolf (1), Max Weickum (3), Justus Bieberstein, Kevin Reich (1), Jasmin Dozic (1), Stefan Jochim (3/1), Nils Pollmer (3), Marvin Morlock (5), Marvin Kikillus (5/1)
